Orden aus China für den Frohsinn in Freckenhorst
Seit 1986 vertreibt die gelernte Bankkauffrau über ihre Firma NordEmaille in Westkirchen Orden und Anstecker, Plaketten und Medaillen aus hochwertiger Emaille. „Wir liefern Orden für Karnevalsgesellschaften ebenso wie Plaketten für Wandergruppen und Siegermedaillen für Volksläufe oder Schwimmwettbewerbe“, sagt Hak-Farmulak. Mittlerweile hat sie einen großen Kundenstamm in ganz Deutschland.
Aber auch viele Vereine in der Umgebung setzen auf die Zusammenarbeit mit NordEmaille. Zum Beispiel die Karnevalsgesellschaft Silber-Blau aus Freckenhorst. „Unsere Tollitäten möchten individuelle Orden, in denen sich ihre Hobbys und Vorlieben widerspiegeln“, erklärt Achim Hensdiek vom KG-Komitee. „So etwas kann man am besten im persönlichen Gespräch entwickeln.“
Nach den dabei besprochenen Vorgaben gestaltet Ursula Hak-Farmulak den Entwurf, der dann zur Produktion nach China geht. Dort werden für jedes Produkt eigene Werkzeuge gefertigt, mit denen die Orden und Pins hergestellt werden. „Die Zusammenarbeit klappt reibungslos“, freut sich die Westkirchenerin. „Wenn nicht ein Vulkan auf Island oder ein Krankheitsvirus Probleme machen“, fügt sie achselzuckend hinzu. Als im Jahr 2010 der Vulkan Eyjafjallajökull ausbrach und Aschewolken in die Luft schleuderte, stockte der Luftverkehr, und auch die Lieferungen aus China verspäteten sich. „Normalerweise sind die Orden, die freitags in China auf die Reise gehen, montags hier“, sagt Hak-Farmulak.
Doch derzeit wird in der Fabrik im südchinesischen Guangdong überhaupt nicht produziert. „Wegen des Corona-Virus ist das Werk 14 Tage lang geschlossen“, hat Hak-Farmulak erfahren. Für sie kein großes Problem. Nur eine einzige Pin-Lieferung steht noch aus. „Alle anderen Orden für den Karneval sind bereits seit Weihnachten hier“, erzählt die Geschäftsfrau. Denn bei den Bestellungen für die närrische Jahreszeit muss sie ohnehin auf eine Besonderheit achten: „Wenn im Januar das chinesische Neujahr gefeiert wird, dann steht dort zwei Wochen lang alles still“, sagt sie. „Bis dahin muss für Karneval alles abgearbeitet sein.“
Krüßingsticker zeigt Kreuzkloster
Freckenhorst / Westkirchen (rik). Aber nicht nur die Karnevalsorden stehen um diese Jahreszeit in Freckenhorst hoch im Kurs. Traditionell wird Ende Januar beim Thiatildisessen des Heimatvereins auch der neue Krüßingsticker vorgestellt, der ebenfalls von Ursula Hak-Farmulak gestaltet wird.
In diesem Jahr ist es bereits der zehnte Sticker, der das Traditionsfest in der Stiftsstadt begleitet. Dargestellt ist immer eine besondere Sehenswürdigkeit oder ein spezielles Gebäude aus dem Ortsteil. Nach dem Freckenhorster Kreuz zum Auftakt waren die Stiftskirche, die Petrikapelle, der Taufstein, der Kreuzgang, der Heilige Bonifatius, die Evangelische Kirche, die Heilige Thiatildis und das Freckenhorster Schloss auf den Stickern zu sehen. Diesmal haben die Organisatoren das Kloster zum Heiligen Kreuz als Motiv ausgewählt.
„Um eine gute Vorlage zu bekommen, hat Ursula Hak-Farmulak verschiedene alte Fotos des Kreuzklosters zusammengeschnitten“, erklärt Achim Hensdiek. Dass sich der Aufwand gelohnt hat, haben die Mitglieder des Arbeitskreises Krüßing bereits beim Thiatildisessen festgestellt, als der neue Sticker reißenden Absatz fand.
Insgesamt 500 Exemplare sind hergestellt worden. Sie sind derzeit zum Preis von jeweils zwei Euro bei den Mitgliedern des Arbeitskreises zu bekommen. Ab März gibt es weitere Verkaufsstellen bei der Sparkasse, bei Spielwaren Kieskemper, in der Stiftsbücherei, in der Apotheke Eversmeyer und der Fleischerei Minke. Auch während des Krüßingfests Anfang Mai werden Restexemplare verkauft.
Der Artikel erschien in der Lokalzeitung "Die Glocke" am 6.2.2020 und wurde von Rita Kleigrewe verfasst.